Die Zusammenarbeit im Team verbessern

Die Zusammenarbeit im Team verbessern | NADJA HENRICH

Es gibt sehr gute Gründe, das Miteinander und die Zusammenarbeit im Team zu verbessern. Ein Vergleich zur Sportwelt zeigt warum: Denn gute Einzelspieler sind keine Garantie dafür, dass die Mannschaft gewinnt. Mangelhaftes Zusammenspiel ist meiner Erfahrung nach häufig die Ursache, warum die Teamperformance nicht stimmt. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen entscheidende Faktoren für gute Teamarbeit auf und wie man sie als Führungskraft beeinflussen kann.

Lesedauer: 3 Minuten

Klaus Klage, der durch seine humorvollen und geistreichen Sprüche Bekanntheit erlangt hat, prägte eine markante Aussage:

“Teamwork heißt, dass alle teamen und einer wörkt.”

Was hier scherzhaft umschrieben wird, passiert in realen Arbeitsgemeinschaften tatsächlich: Es gibt unterschiedliche Leistungsniveaus, da sich manche Mitarbeitende auf den Schultern von Leistungsträgern ausruhen. Dass die Teamperformance in so einem Fall unzureichend ist und die Zufriedenheit (bei mindestens einer Person im Team) drastisch sinkt, liegt auf der Hand. Ebenso beobachte ich in meinem Beratungsalltag, dass jedes Teammitglied vollen Einsatz bringt, jedoch zu wenig Zusammenspiel stattfindet. Dann können die einzelnen Mitarbeitenden noch so gut sein, im Team sackt die Leistung trotzdem ab. Diese Erfahrung ist für alle Beteiligten frustrierend – sowohl für die Mitarbeitenden, als auch für die Führungskräfte.

Mögliche Gründe dafür sind vielfältig und reichen von mangelnder Leistungsbereitschaft der Teammitglieder über ungenügende Kommunikation oder Rollenunklarheiten bis hin zu Führungsfehlern (siehe Blogbeitrag). Glücklicherweise gibt es aber auch sehr gute Möglichkeiten, wie man die Zusammenarbeit im Team verbessern kann.

 

Zentrale Ansatzpunkte für gute Teamarbeit

Wenn man im Internet recherchiert, dann erhält recht schnell eine Liste mit Regeln für gute Teamarbeit. Die genannten Punkte sind auch alle richtig und nachvollziehbar. Ich möchte mich in diesem Beitrag allerdings von der praktischen Seite nähern und mich auf diejenigen Punkte beschränken, die meiner Erfahrung nach am häufigsten zu Problemen im Team führen.

Dazu zählen:

  • Soziale Sensitivität – Damit ist eine Persönlichkeitseigenschaft gemeint, die kooperatives Verhalten und einen wertschätzenden, mitfühlenden Umgang miteinander umfasst. Mit ihr drückt sich das Ausmaß an Harmonie und Kooperationsbereitschaft aus, das innerhalb eines Teams vorherrscht. Beeinträchtigt werden kann die soziale Sensitivität beispielsweise durch negative Konkurrenz, mangelhafte Teamkommunikation oder (ungelöste) Konflikte. Sie ist meiner Überzeugung nach das A und O für ein funktionierendes Team. Gleichzeitig wird die Bedeutung sozialer Sensitivität oftmals unterschätzt, was mit einer schon öfters gestellten Frage deutlich wird: „Ist Empathie wirklich so wichtig?“
  • Engagement – Mit diesem Begriff kommt die Bereitschaft jedes Teammitglieds zum Ausdruck, Leistung aus eigener Motivation heraus zu zeigen, um gemeinsame Ziele zu verfolgen. Engagement ist damit eine grundlegende Voraussetzung, um als Mannschaft nicht nur Spiele, sondern ganze Meisterschaften zu gewinnen (um im sportlichen Kontext zu bleiben). Sind hier die erlebten Unterschiede zu groß, entsteht bei einzelnen Teammitgliedern Unzufriedenheit.
  • Disziplin im Team – Hiermit wiederum ist ein gewisses Maß an Pflichtbewusstsein gemeint, das in der Gruppe gegenüber Anderen und den mit ihnen vereinbarten Zielen an den Tag gelegt wird. Disziplin ist Grundlage für Gewissenhaftigkeit und Regeleinhaltung im Team und daher eng mit einer klaren Rollenvergabe verbunden.
  • Rollenbewusstsein im Team – Hierbei geht es um die Klarheit der eigenen Rolle innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft. Je bewusster den Teammitgliedern ihre eigene Rolle und die damit verbundenen Aufgaben sind, desto weniger Konflikte sind zu erwarten.

Die genannten Dimensionen entspringen übrigens nicht meiner subjektiven Interpretation, sondern sind definierte Teamfaktoren innerhalb des wissenschaftlich fundierten, objektiven Analysetools profilingvalues. Dazu weiter unten mehr …

Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, den ich an dieser Stelle herausheben möchte: Teamarbeit durch die Führungskräfte. Denn meiner Erfahrung nach kümmern sich diese zu wenig um das Team als Ganzes. Das heißt: Sie fokussieren zwar gerne die Leistung der einzelnen Mitarbeitenden, aber weniger die Gruppe selbst und deren immanente Dynamiken, etwa wenn neue Kolleg*Innen hinzukommen oder den eigenen Bereich bzw. das Unternehmen verlassen. Ein Team ist permanent in Bewegung. Wichtig für Führungskräfte ist, dass sie in ihrem täglichen Wirken darauf Einfluss nehmen können.

 

Mit Teambuilding die Zusammenarbeit im Team verbessern

Um die genannten fünf Punkte als Führungskraft zu beeinflussen und die Zusammenarbeit im Team verbessern zu können, gibt es eine einfache und sehr erfolgversprechende Möglichkeit: die gemeinsame Teamentwicklung. Damit meine ich eine in gewissen Abständen stattfindende Präsenzveranstaltung mit allen Teammitgliedern und der Führungskraft, in der aktuelle Themen (inhaltliche und das gemeinsame Miteinander betreffende) aufgegriffen werden.

Leitfragen für ein solches Teambuilding zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit Kollegen können z.B. sein:

  • Wie können wir die Zusammenarbeit erfolgreicher machen?
  • Was sind die Herausforderungen der Zukunft?
  • Was sind die Stoßrichtungen der Führungskraft?
  • Wie können die Mitarbeiter eingebunden werden, damit sie das Ganze tragen?

Die Durchführung sollte durch eine externe Person erfolgen. Dadurch entsteht eine Allparteilichkeit in der Moderation, sodass Jede und Jeder einbezogen wird, ohne zu werten. Auch wird die Führungskraft während der Veranstaltung entlastet und auf diese Weise mehr Teil des Teams und kann sich ganz auf die Teambuilding-Inhalte konzentrieren.

Inhaltlich dient eine Teamentwicklung dazu, das Besprochene in den Alltag und die Arbeit an operativen Themenstellungen zu transferieren. Teambuilding-Inhalte können etwa Gegenstand in wiederkehrenden Meetings werden, um zu sehen, was bereits erreicht wurde und was nicht.

Auf sozialer Ebene soll eine Teamentwicklung das Zusammenrücken des Teams bewirken. Das geschieht nicht nur durch die nötige Offenheit im Umgang miteinander, sondern auch durch ein begleitendes Rahmenprogramm wie ein gemeinsames Essen oder Ausflüge bzw. anschließende Events. Neben einer Stärkung des Teams gehen aus Teambuildings auch individuelle Entwicklungsmöglichkeiten für jedes Teammitglied hervor.

 

Objektive Analysetools wie profilingvalues können unterstützen

Teambuilding verschafft Führungskräften und Mitarbeitenden die Möglichkeit, nah an den Anderen dran zu bleiben sowie Veränderungen frühzeitig wahrzunehmen und zu beeinflussen. Um eine Teamentwicklung fundiert vorzubereiten und die Ergebnisse verbindlicher zu gestalten, ist auch der Einsatz objektiver Analysetools zu empfehlen.

Ich persönlich vertraue hier seit Jahren auf das Erstellen von detaillierten, fundierten und objektiven Persönlichkeitsprofilen mit dem Tool profilingvalues. Eine solche Auswertung kann schon vor Start des eigentlichen Teamentwicklungsprozesses als Standortbestimmung hilfreich sein, wenn jedes Teammitglied eine individuelle Auswertung und die Führungskraft eine anonymisierte Gesamtanalyse in Form eines aggregierten Berichts erhält. Weitere Infos zum Thema Teambuilding und der Begleitung durch profilingvalues finden Sie hier …

Letztlich ist der wichtigste Schritt zu guter Teamarbeit, dass diese überhaupt in den Fokus von Führungskräften und Mitarbeitenden rückt. Wenn dies geschieht, dann kommen die Dinge ins Rollen. Am Ende sollte dann nicht Klaus Klages Definition von Teamwork stehen, sondern viel eher die dem folgenden äthiopischen Sprichwort innewohnende Wahrheit:

“Wenn Spinnen vereint weben, können sie einen Löwen fesseln.”

Ich begleite seit vielen Jahren erfolgreich Teams und deren Führungskräfte und verbessere die interne Zusammenarbeit. Sollten Sie dahingehend Fragen haben oder Unterstützung benötigen, dann melden Sie sich gerne bei mir. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist, dem Link weiter unten zu folgen und mir ein paar Fragen zu beantworten. Ich komme dann zeitnah auf Sie zu.