Wenn Führungskräfte zu harmonieorientiert sind

Wenn Führungskräfte zu harmonieorientiert sind | NADJA HENRICH
Harmonie zu suchen zählt zu den grundlegenden Bedürfnissen des Menschen. Wenn Führungskräfte zu harmonieorientiert sind, kann dies allerdings dazu führen, dass das eigene Durchsetzungsvermögen darunter leidet. Eine effiziente Möglichkeit, sich von einem kontraproduktiven Verhalten zu befreien, ist die Methode Introvision Coaching.

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Harmonieorientierung vs. Durchsetzungsstärke

Das Leben ist sicherlich sehr angenehm, wenn sich alle einig sind. Aber sind wir mal ehrlich: Wann ist das in einem größeren sozialen Gebilde wie einem Unternehmen schon der Fall? Konträre Meinungen zu Abläufen, gegensätzliche Positionen bezüglich Strategien, persönliche Differenzen, … Es knirscht und brodelt auch schon einmal innerhalb von Teams oder ganzen Organisationen. Und das ist auch gut so, denn anders sind Entwicklungen und Veränderungen gar nicht möglich.

Bevor Sie mich falsch verstehen: Es ist natürlich trotzdem anzustreben, dass alle gut miteinander klarkommen! Gerade im Kontext von Führungskräften sehe ich hier allerdings einen schmalen Grat, der beschritten werden muss. Harmonie innerhalb des Teams herzustellen ist eine ganz wesentliche Aufgabe. Gleichzeitig kann ein „Zuviel“ an Harmonie direkt mit mangelnder Durchsetzungsstärke einhergehen. Aus meinen Begleitungen weiß ich, dass Harmonieorientierung im Sinne von „es allen rechtmachen wollen“ eine elementare Ursache dafür sein kann, dass Fach- und Führungskräfte weniger ernst genommen werden und/oder sich mit ihren Entscheidungen nicht durchsetzen können. Sie erfahren es in ihrer Rolle und für ihre Karriere als zentrales Hindernis, wenn sie zu harmonieorientiert sind.

 

Fallbeispiel für „zu viel“ Harmonie

Kann es das überhaupt geben: zu viel Harmonie? Oh ja. Und es kann sehr unangenehme Folgen haben. Als Führungskraft kann ein übersteigertes Harmoniebedürfnis sogar das Gegenteil dessen herbeiführen, was eigentlich bezweckt ist: mehr Konflikte. Denn „systematische“ Konfliktvermeidung geht in aller Regel einher mit einem Defizit an Klarheit, etwa was Feedback, Erfolgskontrolle und Entscheidungen anbelangt. Die Folgen sind wachsende Irritation sowie Orientierungslosigkeit im Team. Kein Wunder also, wenn sich dann auf Dauer kein Teamerfolg einstellt.

Ähnlich erging es auch einer Führungskraft, mit der ich zusammenarbeiten durfte. Sie hatte bereits acht Jahre Führungserfahrung und verantwortete den Vertriebsinnendienst eines mittelgroßen Industrieunternehmens, als das Thema bei ihr dringlich wurde. Ihr Grundproblem bestand darin, dass sie sich aufgrund ihrer ausgeprägten Harmonieorientierung zu wenig durchsetzen und auch abgrenzen konnte. Sie ließ sich etwa Aufgaben „von oben oder anderen Abteilungen aufdrücken“ und setzte sich zu wenig für ihr Team ein. In Meetings zeigte sich zudem, dass sie gegenüber anderen Führungskräftekollegen schnell einknickte, was auch den eigenen Mitarbeitenden missfiel.

In der Folge kam Unzufriedenheit auf allen Seiten auf:

  • Bei der nächsthöheren Führungskraft, da sie sich am Verhalten und Auftreten störte. Zudem stellte sie fest, dass es immer schwieriger wurde, die Mitarbeit im entsprechenden Bereich attraktiv zu halten.
  • Bei den Teammitgliedern, da sie sich und ihre Interessen innerhalb der Organisation nicht vertreten fühlten.
  • Bei der Führungskraft selbst, da sie vor versammelter Mannschaft nicht mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen auftreten konnte und die Unzufriedenheit allerorten mitbekam.

 

Introvision Coaching gegen innere Blockaden

Das eben geschilderte Beispiel ist kein Einzelfall. Wenn Fach- und Führungskräfte zu harmonieorientiert sind, wird ihnen – salopp ausgedrückt – vielfach dasselbe Verhalten zum Verhängnis: Sie geraten zum Teil schon bei kleinen Anzeichen von Disharmonie in die Defensive und schaffen es in der Folge nicht, Widerstände auszuhalten und für ihren Bereich einzutreten.

Die gute Nachricht ist: Man kann etwas dagegen tun! Im Fall der Führungskraft im Vertriebsinnendienst legte ihre Vorgesetzte ihr ein Coaching nahe, da sie mit diesem Weiterentwicklungsformat in anderem Zusammenhang schon sehr gute Erfahrungen gemacht hatte. Und hier kam ich ins Spiel. Nach den Schilderungen der Führungskraft vermutete ich, dass eine unbewusste Verhaltensanweisung dahinterstehen könnte. Diese sagt einer Person und in unserem Fall der Führungskraft, was sie tun oder unterlassen muss, wenn sie in eine für sie belastende Situation kommt. Dies ist oftmals ursächlich dafür, dass Führungskräfte zu harmonieorientiert sind. Die Folge: Sie erleben inneren Stress und fallen immer wieder in das gleiche Verhaltensmuster. Klassische Methoden aus dem Business Coaching wie Reflexion der Rolle oder Verhaltenstraining reichen in der Regel nicht aus, diese innere Blockade zu überwinden. Introvision Coaching dagegen schon.

In unseren gemeinsamen Coaching-Einheiten ging es darum, den für sie hinderlichen Stresstrigger und damit verbundenen, inneren Alarm herauszuarbeiten. Wie sich zeigte, hatte die Führungskraft die starke innere Sorge, dass sie von anderen abgelehnt wird, sobald sie eine andere Position einnimmt und ihre eigenen Interessen vertritt. Kam sie in eine solche Situation, gab es für sie aufgrund ihres inneren Stresserlebens nur eine Möglichkeit, nämlich „klein beizugeben.“ Nachdem wir diesen Auslöser für ihr Verhalten analysiert hatten, nahm die Führungskraft eine innere Haltung ein, bei der sie rein beobachtend und nicht bewertend wahrnahm, welche körperlichen Reaktionen, Gefühle, Gedanken und Bilder auftauchten, wenn sie sich dem alarmauslösenden Gedanken aussetzte. Diese Übung wiederholte sie über einen bestimmten Zeitraum so lange, bis sie der Alarm nicht mehr triggerte.

In der Konsequenz erhöhte die Führungskraft ihre Handlungskompetenz, ihre Handlungsfreiheit, ihre Souveränität und ihre Gelassenheit in Situationen, in denen sie zuvor gestresst und belastet war. In späteren Meetings fiel es ihr leicht, das Wort zu ergreifen und auch gegensätzliche Positionen zu vertreten. Nicht nur ihrer Vorgesetzten fiel dies positiv auf, sondern dem gesamten Team. Mittlerweile ist es ihr gelungen, sich innerhalb der Organisation deutlich klarer und stärker zu positionieren.

 

Eine effiziente Methode für unterschiedliche Anwendungsfälle

Im geschilderten Fall ging es um das mangelnde Durchsetzungsvermögen einer Führungskraft. Introvision Coaching war für den Coachee die richtige Methode zum richtigen Zeitpunkt. Tatsächlich kann diese Form der Begleitung in weitaus mehr Anwendungsfällen eingesetzt werden. Beispielsweise immer dann, wenn es um den Umgang mit Mitarbeitern und Führungskräften geht, aber auch bei Dauerbelastung oder bei anstehenden Veränderungen.

Introvision Coaching ist eine wirkungsvolle und nachhaltige Methode der mentalen Selbstregulation, mit der Stress, Anspannung, innere Blockaden und kontraproduktives Verhalten in persönlich herausfordernden oder schwierigen Situationen aufgelöst werden können. Sie ist wissenschaftlich erforscht und durch viele Studien in ihrer Wirksamkeit bestätigt worden. Dieser Ansatz bedient sich der Transaktionsanalyse nach Eric Berne und Achtsamkeitstechniken aus dem Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) Programm nach Jon Kabat-Zinn.

Als Coach und als Mitglied im Coaching-Verband Introvision Association e.V. bin ich überzeugt von der Wirkung, die Introvision Coaching erzielen kann. Wenn Sie Fragen zu Ablauf und Wirkung dieser Methode haben, dann melden Sie sich gerne bei mir. Alles, was Sie dafür tun müssen ist, dem Link weiter unten zu folgen und mir ein paar Fragen zu beantworten. Ich komme dann zeitnah auf Sie zu.