Nadja Henrich – NH Beratung und Coaching

Menschen, Teams und Organisationen wirksam in Entwicklungs- und Veränderungsprozessen begleiten.

STOLPERSTEIN RÜCKDELEGATION

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

In der Praxis kommt es nicht selten vor, dass Führungskräfte die Aufgabe ihrer Mitarbeiter zurückbekommen und sozusagen einspringen, indem sie sich um die Erledigung des „Jobs“ kümmern, zumindest zum Teil. Im Folgenden möchte ich Ihnen ein Beispiel geben und aufzeigen, was Führungskräfte gegen die Rückdelegation tun können:

Einem Mitarbeiter wurde eine Aufgabe übertragen, in die er bereits gründlich eingearbeitet wurde und zwischenzeitlich auch schon richtig erledigt hat. Parallel dazu hat er die zeitlichen Ressourcen, dieser Tätigkeit nachzukommen. Dennoch richtet dieser Mitarbeiter immer wieder Fragen an seine Führungskraft, die in der Vergangenheit längst besprochen und geklärt wurden. In der Regel handelt es sich um eine Rückdelegation oder auch „Monkey Business“, in dem der Mitarbeiter der Führungskraft das Problem übergibt oder eben mit einem Affen auf der Schulter kommt und diesen Affen auf die Schulter seiner Führungskraft setzt. Wenn die Führungskraft nun mehrere solche Mitarbeiter hat, dann hat sie bald nicht nur einen, sondern mehrere Affen auf der Schulter sitzen.

In der Transaktionsanalyse nach Eric Berne sprechen wir von einem „Blöd-Spiel“. Der Mitarbeiter geht in die Rolle des Blöd-Spielers und sagt seiner Führungskraft: „Ich kann nicht selbstständig denken, denke du für mich.“ Er raubt seiner Führungskraft nicht nur kostbare Zeit, sondern auch die Nerven, indem sie ständig die Dinge neu erklären muss.

Was können Sie als Führungskraft tun, wenn Mitarbeitende Sie wiederholt in ein Blöd-Spiel verwickeln wollen?

  • Lassen Sie sich nicht darauf ein, die Dinge ein weiteres Mal zu erklären. Seien Sie konsequent!
  • Machen Sie deutlich, dass Sie den Mitarbeiter nicht für blöd halten.
  • Stellen Sie aktiv Fragen wie „Wie hast du das in der Vergangenheit gelöst?“, „Was würdest tun, wenn ich nicht da wäre?“, „Welche Möglichkeiten, Wege und Lösungen siehst du?“, „Was hast du bereits unternommen?“ oder „Welche Informationen fehlen dir?“
  • Bringen Sie den Mitarbeiter in die Verantwortung und lassen Sie keineswegs zu, dass die Verantwortung auf Sie abgeschoben wird.

Natürlich kostet Sie dieses Vorgehen erst einmal Zeit. Langfristig betrachtet ist es auf jeden Fall der effektivere Weg. Es ist Ihre Aufgabe als Führungskraft, Ihre Mitarbeiter zu fordern, in die Verantwortung zu bringen und klar zu sein.

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