Die Kraft der Resilienz: Wie Führungskräfte sich und ihr Team widerstandsfähig machen
Resilienz ist mehr als nur ein hipper Begriff in der Arbeitswelt. Das zeigen sowohl wissenschaftliche Untersuchungen als auch Best-Practice-Beispiele von großen, internationalen Unternehmen. Doch warum ist es für Führungskräfte und für Teams wichtig resilient zu sein? Und wie schaffen sie es, diese Form der Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Das möchte ich Ihnen in diesem Praxistipp näherbringen.
Lesedauer: 3 Minuten
Warum Resilienz heute wichtiger denn je ist
In einer Welt, die von ständigen Veränderungen und Unsicherheiten geprägt ist (siehe auch VUKA-Welt oder BANI-Welt), hat sich Resilienz als eine der entscheidenden Fähigkeiten für Führungskräfte und ihre Teams herauskristallisiert. Sei es die Bewältigung von Krisen, die Anpassung an die Digitalisierung oder die Bewältigung wirtschaftlicher Unsicherheiten – wer resilient ist, bleibt nicht nur auf Kurs, sondern kann gestärkt aus herausfordernden Phasen hervorgehen.
Aktuelle Daten aus der Resilienzforschung zeigen, dass Führungskräfte, die ihre Resilienz stärken, Stressfaktoren besser bewältigen und eine positive Arbeitsumgebung schaffen können.
Doch wie entwickelt man diese Fähigkeit? Wie kann es Ihnen als Führungskraft gelingen, sowohl Ihre persönliche Resilienz als auch die Ihres Teams zu fördern?
Individuelle Resilienz stärken: Strategien für Führungskräfte
Resilienz beginnt bei Ihnen als Führungskraft. Nur wer selbst mit Stress und Rückschlägen gut umgehen kann, ist in der Lage, sein Team zu inspirieren und zu stärken. Hier sind drei wesentliche Strategien:
- Emotionale Selbstregulation: Die Kunst, achtsam zu bleiben
Emotionale Selbstregulation ist der Schlüssel, um in herausfordernden Situationen ruhig und klar zu handeln. Achtsamkeitstechniken wie Meditation oder kurze Pausen zum bewussten Atmen können dabei helfen, Emotionen zu steuern und Stress zu reduzieren.
- Praxistipp: Nehmen Sie sich täglich 10 Minuten Zeit für Achtsamkeitsübungen. Tools wie z. B. „Headspace“ oder „Calm“ können Sie dabei unterstützen.
- Kognitive Flexibilität: Rückschläge als Chancen sehen
Resiliente Menschen sind anpassungsfähig. Rückschläge werden nicht als Scheitern betrachtet, sondern als Möglichkeit zu wachsen. Dieser Perspektivwechsel – auch „Growth Mindset“ genannt – fördert die kognitive Flexibilität.
- Praxistipp: Verändern Sie Ihren inneren Dialog. Anstatt bei Herausforderungen sofort an das Scheitern zu denken, fragen Sie sich: „Was kann ich aus dieser Situation lernen?“
- Selbstfürsorge als Basis für Leistungsfähigkeit
Resilienz ist untrennbar mit der eigenen physischen und mentalen Gesundheit verbunden. Nur wer sich um sich selbst kümmert, kann langfristig Höchstleistungen erbringen.
- Praxistipp: Integrieren Sie Bewegung und gesunde Ernährung in Ihren Alltag und nehmen Sie sich regelmäßig Auszeiten, um aufzutanken. Studien zeigen, dass regelmäßiger Sport die Stressanfälligkeit deutlich senken kann.
Resilienz im Team aufbauen: Wie Führungskräfte widerstandsfähige Teams schaffen
Ihre Resilienz als Führungskraft ist der erste Schritt. Doch noch entscheidender ist es, ein Team zu formen, das in Krisenzeiten zusammenhält und sich nicht aus der Bahn werfen lässt. Wie das gelingen kann? Hier finden Sie vier bewährte Möglichkeiten:
- Psychologische Sicherheit fördern
Ein widerstandsfähiges Team basiert auf Vertrauen und Offenheit. Mitarbeiter müssen sich sicher fühlen, Risiken einzugehen und Fehler zuzugeben, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben.
- Praxistipp: Fördern Sie eine „Fehlerkultur“, in der Fehltritte als Lerngelegenheiten betrachtet werden. Ein Beispiel dafür ist Google, wo psychologische Sicherheit als einer der Hauptfaktoren für erfolgreiche Teams identifiziert wurde.
- Offene Kommunikation als Grundlage der Resilienz
Eine transparente und offene Kommunikation im Team schafft Klarheit und verringert Unsicherheiten in schwierigen Zeiten. Das regelmäßige Teilen von Informationen und gegenseitige Unterstützung sind entscheidend für den Zusammenhalt.
- Praxistipp: Implementieren Sie regelmäßige Team-Check-ins, bei denen Herausforderungen und Erfolge offen besprochen werden. Dies stärkt den Zusammenhalt und das gemeinsame Zielbewusstsein.
- Unterstützende Führung: Empowerment statt Mikromanagement
Resiliente Teams entstehen durch Führungskräfte, die Vertrauen in ihre Mitarbeiter setzen und ihnen Verantwortung übertragen. Anstatt Kontrolle auszuüben, sollten Sie Ihre Mitarbeiter befähigen, eigenständig Lösungen zu finden.
- Praxistipp: Fördern Sie Autonomie, indem Sie klare Ziele definieren, aber den Weg dorthin offenlassen. Das stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und steigert das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter.
- Resilienz in Krisen: Gemeinsam durch schwierige Zeiten
Eine Krise kann ein Team zusammenschweißen oder es auseinanderbrechen lassen. Entscheidend ist, wie die Führungskraft in diesen Zeiten agiert. Zeigen Sie Empathie, bleiben Sie transparent und bieten Sie Unterstützung, wo sie gebraucht wird.
- Praxistipp: Entwickeln Sie im Vorfeld Notfallpläne und Strategien für den Umgang mit Krisen, um in akuten Phasen sofort handlungsfähig zu sein.
Praxisbeispiele: Resilienzförderung in der Führung
Fallbeispiel 1: Die „Growth-Mindset“-Kultur von Microsoft
Seit Satya Nadella die Leitung von Microsoft übernommen hat, setzt das Unternehmen auf eine Kultur des „Growth Mindset“, in der Mitarbeiter ermutigt werden, zu lernen und sich anzupassen. Diese Veränderung hat Microsoft geholfen, ein dynamisches und widerstandsfähiges Unternehmen zu werden.
Fallbeispiel 2: Google und psychologische Sicherheit
Google führte eine umfangreiche Studie namens „Project Aristotle“ durch, um herauszufinden, was Teams erfolgreich macht. Die wichtigste Erkenntnis war, dass psychologische Sicherheit – das Vertrauen darauf, dass niemand im Team bloßgestellt oder bestraft wird – der wichtigste Faktor für Resilienz und Erfolg ist.
Fazit: Resilienz baut man am besten gemeinsam auf
Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die sowohl auf individueller als auch auf Teamebene entwickelt werden kann. Als Führungskraft spielen Sie eine Schlüsselrolle dabei, diese Widerstandskraft bei sich selbst und Ihren Mitarbeitern zu fördern. Die Resilienzforschung sowie Best-Practice-Beispiele zeigen, welche Strategien dafür am besten funktionieren.
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