Aufbau von Vertrauen: Ihre unsichtbare Superkraft

Aufbau von Vertrauen: Ihre unsichtbare Superkraft | NADJA HENRICH

Haben Sie sich jemals gefragt, warum manche Teams aufblühen, während andere stagnieren? Warum einige Führungskräfte in Krisenzeiten loyale Unterstützung erfahren, während andere auf Widerstand stoßen? Das Geheimnis dahinter ist sehr häufig der Aufbau von Vertrauen. Es kann eine richtige Superkraft sein, die Ihnen dabei hilft, Beziehungen zu stärken, Konflikte zu entschärfen und Ihren Platz im Team- und Führungskräfteumfeld zu festigen – ganz besonders in einer neuen Leitungsfunktion. Doch wie bauen Sie Vertrauen gezielt auf? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf diese und weitere Fragen werfen.

Lesezeit: 3 Minuten

Vertrauen beginnt bei Ihnen selbst und Ihrer Rolle als Vorbild

Insbesondere als neue Führungskraft stehen Sie immer unter besonderer Beobachtung. Das hat einen guten Grund: Ihr Team und Ihre Kolleg:innen orientieren sich an Ihrem Verhalten. Ob Sie es wollen oder nicht, Sie nehmen eine Vorbildrolle ein. Umso besser also, wenn Ihnen das bewusst ist. Gleichzeitig sind große Potenziale damit verbunden:

  • Authentizität überzeugt – Wenn Sie ehrlich zu Ihren Stärken und Schwächen stehen, machen Sie es anderen leichter, dasselbe zu tun.
  • Empathie öffnet Herzen – Ein echtes Interesse an den Menschen um Sie herum zeigt, dass Sie mehr sind als bloß eine Rolle oder Funktion.
  • Mut zur Unvollkommenheit inspiriert – Indem Sie auch Fehler eingestehen und zeigen, dass niemand perfekt ist, fördern Sie eine Kultur des Vertrauens, in der Lernprozesse und Wachstum möglich werden.

 

Empathie und Zeit: Zwei Schlüsselfaktoren

Als neue Führungskraft kann es verlockend sein, sich schnell durch Leistung zu beweisen. Doch echte Verbindungen entstehen nur dann, wenn Sie sich Zeit nehmen und Empathie zeigen. Es ist also durchaus sinnvoll und langfristig von Vorteil, neben der Themenfokussierung auch die Menschen in Ihrem Umfeld ins Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit zu rücken. Einfache Wege, wie das gelingt sind:

  • Weniger hören, mehr zuhören – Nehmen Sie sich die Zeit, aufmerksam zuzuhören, wenn Mitarbeitende oder Führungskräfte mit Ihnen sprechen, anstatt nur auf eine Gelegenheit zum Antworten zu warten.
  • Fragen statt urteilen – Stellen Sie Fragen, die echtes Interesse zeigen, und vermeiden Sie vorschnelle Schlüsse. Denn wie ich schon an anderer Stelle argumentiert habe: Kluge Führungskräfte sollten mehr fragen und weniger reden.
  • Signalisieren Sie Offenheit, wo es nur möglich ist – Eine „Open Door Policy“ sollte nicht nur eine Metapher sein. Sorgen Sie buchstäblich dafür, dass Ihre Tür – und Ihr Geist – für Gespräche offen sind.

 

Gezielter Aufbau von Vertrauen zu Stakeholdern und anderen Führungskräften

Im neuen Unternehmen gilt es nicht nur, Ihr Team für sich zu gewinnen, sondern auch unterschiedliche Stakeholder und natürlich Ihre Führungskolleg:innen. Wie es gelingen kann, nachhaltiges Vertrauen aufzubauen, hört sich auf dem Papier (bzw. auf dem Bildschirm) leicht an:

  • Kommunizieren Sie stets ehrlich – Teilen Sie nicht nur Erfolge, sondern auch Herausforderungen. Denn Ehrlichkeit schafft auf Dauer Respekt.
  • Betonen Sie gemeinsame Werte – Finden Sie gemeinsame Ziele und Ansprüche, die als Brücken zwischen teils unterschiedlichen Interessen dienen.

Ein kurzes Praxisbeispiel zur Verdeutlichung

Als ich eine neue Stelle als Führungskraft in einem Unternehmen antrat, trat kurz nach meinem Start ein Mitarbeiter an mich heran. Er schilderte ein Problem, das mir zunächst völlig banal erschien und war kurz davor, eine vorschnelle Lösung zu präsentieren. Zum Glück fasste ich nach, stellte offene und wertschätzende Fragen, hörte genauer zu und stellte dadurch fest, dass es eigentlich nicht um das ursprüngliche Problem ging, sondern um ein tieferes Anliegen, welches das gesamte Team betraf. Die Tatsache, dass ich sein Anliegen ernst nahm und nach einer gemeinsamen Lösung im gesamten Team suchte, half mir gerade in meiner Anfangszeit enorm dabei, im Team anzukommen und respektiert zu werden.

 

Ihr Fünf-Punkte-Plan für den Vertrauensaufbau

Meine Learnings als Führungskraft und aus unzähligen Coaching-Sitzungen möchte ich auf einfache Weise für Sie auf den Punkt bringen. Der Aufbau von Vertrauen gelingt Ihnen, wenn Sie diese fünf Punkte beherzigen:

1. Seien Sie präsent – Präsenz bedeutet nicht nur physische Anwesenheit, sondern auch mentale. Wenn Sie in Gesprächen sind, konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihr Gegenüber. Lassen Sie Ihr Handy liegen, schauen Sie in die Augen und zeigen Sie durch Gesten und Worte, dass Sie wirklich da sind.

2. Zeigen Sie Interesse – Gezielte Fragen wie „Was denken Sie darüber?“, „Wie kann ich Sie unterstützen?“ oder „Welche Ideen haben Sie?“ signalisieren, dass Ihnen die Meinungen und Gefühle Ihres Gegenübers wichtig sind und schaffen Vertrauen (siehe auch Wertschätzung am Arbeitsplatz).

3. Teilen Sie Ihre Gedanken – Transparenz ist ein unterschätzter Vertrauensbaustein. Sprechen Sie über Ihre Beweggründe, Entscheidungen und Herausforderungen. Wenn Mitarbeitende oder Kolleg:innen verstehen, wieso Sie handeln, wie Sie handeln, fühlen sie sich eingebunden und respektiert.

4. Handeln Sie konsequent – Vertrauen entsteht, wenn Worte und Taten im Einklang stehen. Versprechen Sie nur, was Sie halten können, und halten Sie, was Sie versprechen. Konsequenz in Ihrem Handeln schafft Vorhersehbarkeit und gibt den Menschen um Sie herum Sicherheit.

5. Bleiben Sie authentisch – Diesen Punkt habe ich weiter oben schon angesprochen, doch man kann ihn nicht häufig genug nennen Denn: Niemand vertraut einer Maske. Seien Sie so, wie Sie sind – mit all Ihren Stärken und Schwächen. Authentizität zieht Menschen an und ermöglicht echte Verbindungen.

 

Fazit: Vertrauen zahlt sich aus

Ob im eigenen Team, mit anderen Führungskräften oder mit Stakeholdern – Beziehungen auf Augenhöhe schaffen die Grundlage für Ihren langfristigen Erfolg als (neue) Führungskraft. Vertrauen ist dabei die Währung, mit der Sie diese Beziehungen pflegen können und ein wesentlicher Schlüssel, um Sicherheit zu geben und eine starke Basis für die Zukunft zu legen.

Dabei sollte Vertrauen und was es bewirken kann, nicht als Einbahnstraße verstanden werden. Ihr Team wird Ihnen vertrauen, wenn es sich darauf verlassen kann, dass es gehört, verstanden und erstgenommen wird. Umgekehrt werden Sie Ihrem Team vertrauen, wenn Ihre Art der Führung zu mehr Offenheit, Motivation und Leistungsbereitschaft unter den Mitarbeitenden führt.

Der Aufbau von Vertrauen nimmt viel Zeit und Kommunikationserfordernisse in Anspruch. Doch jeglicher Invest lohnt sich, um Vertrauen wachsen zu lassen. Wenn Sie sich dabei Unterstützung wünschen, dann lade sich Sie herzlich ein, mit mir ins Gespräch zu gehen. Egal, ob es um Ihr Team, Ihr Netzwerk oder Ihre Stakeholder geht – in einer kostenlosen Erstberatung finden wir gemeinsam heraus, welche Schritte für Sie und Ihre Organisation den größten Unterschied machen können.

Vertrauen beginnt mit einem offenen Austausch. Wenn Sie diesen suchen, dann …

 

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